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Das Einstein Enigma

Dos Santos, José R.
Das Einstein Enigma

Rezension von yesterday

Woher kommen und wohin gehen wir?

Ein gelungene Mischung aus Fiktion, Wissenschaft und Tatsachen präsentiert der portugiesische Journalist und Autor J.R. dos Santos mit diesem mehr als 600 Seiten starken Roman. Vielmehr ist es Thriller, Spionagegeschichte, politische Bildung und ein Krimi à la Dan Brown in einem.

Auch hier ist der Protagonist an der Universität tätig und ein Experte auf dem Gebiet der Kryptanalyse. Tomás Noronha, dessen Name englischsprachige Personen vor schier unlösbare Probleme stellt, arbeitet und lehrt in Lissabon, reist aber viel durch die Welt auf der Suche nach für ihn wertvolle Schriften die erst entschlüsselt werden müssen. Er bekommt einen lukrativen Job angeboten und entschließt sich, von wissenschaftlicher Neugier getrieben, ein Manuskript Albert Einsteins zu begutachten, das in Teheran verwahrt wird und brisante Geheimnisse bergen soll.

Was mit einem scheinbar simplen Anagramm-Rätsel startet, führt Noronha nicht nur in den Iran, sondern dort auch ins Gefängnis und nach mehreren waghalsigen Fluchtmanövern unter anderem nach Tibet. Ihm werden Verbindungen zwischen Glaubensrichtungen und Entdeckungen der Wissenschaft offenbart, die verblüffend erscheinen. In zahlreichen philosophisch-naturwissenschaftlichen Gesprächen mit seinem Vater, dessen Kollegen und anderen klugen Köpfen kann Tomás langsam das Geheimnis hinter dem Manuskript entschlüsseln und setzt ein ganz anderen Puzzle zusammen als erwartet worden war.

Auch wenn die Lösung schließlich weniger gefährlich ist als angenommen, so birgt das Manuskript und somit dieser Roman eine faszinierende Erklärung über all das, was uns umgibt: das Universum. Warum gibt es überhaupt Leben und wird irgendwann einmal alles, was wir kennen, verschwunden sein?

Nur mit viel Geduld und langen Dialogen schafft der Autor es, seine Gedankengänge über Anfang und Ende allen Seins dem Leser in einer Form zu präsentieren, um sie verständlich zu machen und ihn mitdenken zu lassen. Die Ideen klingen von Seite zu Seite nachvollziehbarer, auch wenn sich vieles davon nicht beweisen lässt. Aber das ist ja ohnehin die Natur der Sache ? das Universum hat letzten Endes immer noch ein bisschen Mystik in sich, egal, wie viel wir davon aufdecken.

Das Einstein Enigma

Dos Santos, José R.
Das Einstein Enigma

Rezension von rainbowly

Interessante, wissenschaftliche Thesen

Fakten
Autor: J.R. Dos Santos
Verlag: luzar publishing
Erscheinungsdatum: 23.03.2017
Genre: Roman
Seiten: 604
 
Inhalt
Tomás Noronha soll für den Iran ein geheimnisvolles Manuskript Einsteins entschlüsseln. Da auch die CIA großes Interesse an diesem Manuskript hat, wird er Kryptoanalyst kurzerhand zum Doppelagenten. Und kommt dabei einem der größten Rätsel der Welt auf die Spur - dem wissenschaftlichen Beweis für die Existenz Gottes.
 
Gestaltung
Erstmal: Was für ein Wälzer! 600 Seiten in Taschenbuchformat ist echt hart. Das Cover ist sehr geheimnisvoll gehalten. Mit dem Gesicht Einsteins und den verschwommenen Notizen im Hintergrund macht es Lust auf die Suche nach mysteriösen Geheimnissen zu gehen. Allerdings zerstört der dicke rote Balken am unteren Rand des Covers für mich den Gesamteindruck. Ich finde schon Aufkleber mit solchen Hinweisen wie "Bestseller" oder ähnlichem schrecklich, aber dieser aufgedruckte Werbebanner ist wirklich furchtbar und in meinen Augen auch unnötig.
 
Charaktere
Der Hauptcharakter Tomás Noronha ist sympathisch, aber leider auch sehr naiv. Er hinterfragt nur wenige Dinge, die ihm im Laufe der Geschichte passieren. Und man erfährt auch sehr wenig von ihm persönlich. Es werden Frau und Kind erwähnt, doch tauchen sie nie auf. Wie alt ist er? Wie sieht sein Alltag aus? Leider bleibt der Charakter sehr blass. Auch die Nebencharakteren konnte ich nicht so richtig fassen. Es hinterlassen nur diejenigen einen bleibenden Eindruck mit denen Tomás wissenschaftliche Gespräche führt - sein Vater, Tenzing Thubten - ein tibetischer Mönch - und Professor Rocha. Doch auch diese Gespräche wirken oftmals gestellt und gleichen eher einem Monolog. Denn Tomás Einwürfe sind selten besonders ausgeklügelt oder hilfreich für den weiteren Gesprächsverlauf.
 
Fazit
Leider konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Das lag daran, dass die Geschichte in diesem Buch gar nicht im Mittelpunkt steht. Ich hatte einen spannenden Abenteuerroman erwartet. Doch im Fokus stehen wissenschaftliche Theorien und Forschungen. Diese sind sehr gut in Gespräche verpackt - nicht langweilig, gut verständlich und so wirklich interessant. Auch, dass die Wissenschaft mit Gottes Existenz verknüpft wird fand ich sehr spannend. Mir war es allerdings viel zu wissenschaftslastig und viel zu wenig abenteuerlich. Wer ein interessantes Fachbuch über wissenschaftliche Erkenntnisse in Bezug auf den Beweis der Existenz Gottes lesen möchte, ist mit diesem Buch sehr gut aufgehoben. Wer einen spannenden Spionagethriller erwartet, wird enttäuscht sein.